Vieles läuft nicht gut in Ägypten – wirtschaftliche Krise, politisches Chaos, Sicherheitsprobleme. Doch die Gemeinde beobachtet gegenwärtig einen außergewöhnlichen geistlichen Hunger. "Viele Menschen aus christlichem und nicht-christlichem Hintergrund wenden sich dem Herrn zu. Wir haben die Ehre, Zeugen von Gottes Wirken zu sein", beschreibt Pastor Said* die Ereignisse im Land. Während zahlreiche Christen darum ringen, nicht die Hoffnung zu verlieren, erfahren viele andere Gottes Eingreifen. "In diesen Zeiten müssen wir an Gottes treuen Zusagen festhalten. Wir müssen zu ihm laufen und in seinem machtvollen Namen unsere Stimmen erheben. Nur dann werden wir Freude und Frieden im Herzen haben", ergänzt ein einheimischer Mitarbeiter von Open Doors.
Hoffnung auf Veränderung nicht aufgeben
Bei einer Rede am 21. Mai in London nannte der koptisch-orthodoxe Bischof Thomas aus Oberägypten zunächst die positiven Veränderungen: "Seit der Revolution wagen die Menschen, ihre Meinung zu sagen. Wir haben Redefreiheit. Das ist ein großer Schritt in unserer Gesellschaft. Würde uns diese Freiheit wieder genommen, dann wäre meine Hoffnung dahin." Bischof Thomas geht auch auf die verstärkten religiösen Spannungen zwischen Muslimen und Kopten ein, die viele Christen dazu bewegt haben, Ägypten zu verlassen. "Wir wissen, dass manche wegen des Drucks gehen. Das ist in Ordnung. Ich will ihnen aber zurufen ‚Bitte bleibt! Wir brauchen euch jetzt‘!"