"Eine Gruppe bewaffneter Männer kam gegen Mitternacht in unser Dorf und ging direkt zur Kirche", berichtet Usman Mansir aus Jiri nahe der Stadt Potiskum im nordöstlichen Bundesstaat Yobe. Potiskum gilt als Festung der islamistischen Boko Haram, die im vergangenen Jahr viele blutige Anschläge gegen Kirchen und Christen verübt hat. "Sie eröffneten das Feuer und töteten den Pastor und fünf Christen, die sich zum Beten versammelt hatten. Dann zündeten sie die Kirche an."
Das geschah am 25. Dezember. Der Sprecher der nigerianischen Joint Task Force (JTF), einer Unterabteilung der Armee, hatte noch vor Weihnachten den besorgten Christen der Region mitgeteilt, dass die Sicherheitsmaßnahmen aufgrund der zahlreichen Anschläge am Weihnachtsfest des Vorjahres 2011 verstärkt worden seien. Die erhoffte Wirkung blieb jedoch offenbar aus.