Reta Senbeta aus dem westlichen Äthiopien folgte Jesus noch nicht lange. Aufgewachsen in der Tradition seines Vaters hatte er Zugang zu den einflussreichen Kreisen religiöser Leiter. Entsprechend stark war der Widerstand, als der Vater von sieben Kindern zum christlichen Glauben wechselte. Allerdings folgten auch viele seinem Beispiel. Deshalb erhielt Reta schon bald Morddrohungen gerade von den Menschen, die zuvor zu seinem engeren Bekanntenkreis gehört hatten, unter ihnen ein wohlhabender und für seine Gewalttätigkeit bekannter Mann aus seinem Dorf.
Drohungen und Mord
"Dieser Mann hat Reta oft gedroht, dass es schlimme Folgen für ihn haben würde, wenn er weiter das Evangelium verkündet", berichtet seine Frau Abebu. "Mein Mann hat vermehrt mit mir für den Schutz der Familie gebetet." Auf dem Nachhauseweg von der Kirche traf Reta am 7. Februar jenen Mann. Der umarmte ihn zunächst freundschaftlich, wie Augenzeugen berichten. Wenige Sekunden später hörten sie jedoch Schüsse, rannten zurück und fanden Reta in seinem Blut liegend. Zwei Kugeln hatten ihn in Herz und Lunge getroffen. Er starb wenig später. Gegen den Mörder haben die Behörden Anklage erhoben; er gibt an, in Notwehr gehandelt zu haben. Abebu, die zum Zeitpunkt des Mordes kurz vor der Entbindung des achten Kindes stand, ist von tiefer Trauer und Sorge um ihre fünf Söhne und zwei Töchter im Alter von 2 bis 10 Jahren beschwert. Da sie jung geheiratet hat, fehlt ihr berufliche Erfahrung. Über ihre Gemeinde unterstützt Open Doors die Familie mit Essen und Kleidung.